ZOLAQ Lightpainting Anfängerworkshop

Eindrücke des ZOLAQ Lightpainting Workshops für Anfänger, Oktober 2016, Hamburg, Deutschland

Zusammenfassung

Der Lightpainting Workshop für Anfänger von ZOLAQ ( http://www.zolaq.de/ ) hat einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Jenja und Olaf haben eine sehr angenehme Art und können die ausgewählten Inhalte sehr gut vermitteln. Ich kann jedem der an Lightpainting prinzipiell interessiert nur empfehlen an einem ihrer Workshops teilzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle ob man lieber vor oder hinter der Kamera tätig ist. Beide Aspekte werden in für Anfänger ausreichender Tiefe behandelt.

Ebenfalls nicht zu kurz kommen die verschiedenen Werkzeuge die Jenja und Olaf überwiegend selbst bauen. Auch für schmale Geldbeutel haben sie viele Tipps auf Lager und die meisten Werkzeuge kann man für wenige Euro auch mit wenig handwerklichem Geschick selbst zusammenbasteln.

Dieser Artikel ist ein Bericht über den ZOLAQ Lightpainting Anfängerworkshop und zeigt einige ausgewählte Fotos die während des Workshops entstanden sind.

Workshop

Einführung

Zunächst geben Jenja und Olaf einen Überblick über Lightpainting im Allgemeinen und die benötigten Werkzeuge.

An erster Stelle stehen natürlich die Lichtquellen: Taschen- und Stablampen in allen erdenklichen Größen, vom Schlüsselbund-Winzling bis zum 2000-Lumen-Monster. Neben Taschenlampen kommen auch andere Lichtquellen zum Einsatz, insbesondere Lichterketten, Lichtschläuche, LED-Streifen (LED-Strip) und EL-Schnüre (EL-Wire, EL = ElektroLumineszenz).

Nach den Lichtquellen kommen die verschiedenen Werkzeuge dran. Die günstigsten Lichtformer sind PET-Flaschen und Plastikbecher, ggf. kombiniert mit reflektierendem Material wie Lametta oder mehr oder weniger dünnen Plastiktüten. Etwas teurer ist zerlegtes Spielzeug wie z.B. Lichtschwerter. Schließlich zeigen sie auch Lightblades, Räder, Glasfaserwedel und Stangenkonstruktionen und beschreiben deren Herstellung.

Strichmännchen, -frauchen und -tierchen

Die einfachste Art des Lightpaintings ist die wörtliche Deutung. Man hält eine Lichtquelle in die Kamera und fuchtelt damit mehr oder weniger gezielt herum um zu malen. Dabei muss man nur aufpassen, dass die Lichtquelle nicht zu hell ist oder man sieht auf dem Bild gar nichts mehr.

Die Steigerung davon ist das Nachmalen von Objekten oder Menschen. Je nach Umgebungslicht und Geschwindigkeit ist von der Vorlage später nichts mehr im Bild zu sehen. Mit Farbfiltern vor den Taschenlampen kann man weitere Akzente setzen.

Colored stick landscape

Es braucht ein wenig Übung um Strichmännchen, -frauchen und -tierchen in die Landschaft zu setzen, da man bei mehreren Strichen leicht den Anschluss verpasst. Für sich genommen sind solche Bilder natürlich wenig spektakulär, sie können eine Bilderreihe einer Stadt oder Landschaft aber durchaus aufpeppen.

Tunnel, Würmer und Bahnen

Es gibt verschiedene Werkzeuge mit denen man tunnelartige Gebilde erstellen kann. An erster Stelle stehen natürlich Räder. Doch auch verschiedene Stabkonstruktionen lassen sich zur Erstellung von Tunneln, Bahnen und Würmern verwenden.

Dabei kommt es vor allem darauf an, dass man das Werkzeug möglichst gleichmäßig bewegt. Jedes Zittern ist später im Bild deutlich sichtbar.

Umgebung

Es gibt viele Möglichkeiten die Umgebung mit ins Bild zu integrieren. Die einfachste ist sicher den Hintergrund in unterschiedlichen Farben auszuleuchten. Außerdem kann man ein Glasfaserwedel oder ein EL-Wire verwenden um Nebel oder feuerartige Strukturen ins Bild zu zaubern. Hier nur ein Beispiel das Glasfaserwedels in Kombination mit dem Anstrahlen der Bäume.

Glowing trees

Abstraktes

Insbesondere Lightblades lassen sich für abstrakte Lichtgebilde einsetzen.

Abstract lightblades

Dies lässt sich natürlich mit anderen Elementen wie zum Beispiel einem Schatten-Posing kombinieren.

Orbs, Domes und Nebel

Domes, also Halbkugeln, werden mit einem Rad hergestellt das ich exakt einmal um einen Auflagepunkt dreht. Wenn man einen digitalen LED-Strip an dem Rad befestigt, kann man die verschiedenen Effekte benutzen, um mit Farben zu spielen. Je nach gewünschter Kombination kommt es dabei natürlich auf das richtige Timing an.

Lightdomes

Orbs, also komplette Kugeln, lassen sich auf drei verschiedene Arten herstellen. Man kann sie malen, schleudern oder mit einer Hilfskonstruktion drehen. Letzteres ist besonders genau. Wenn man an einer drehbaren Stange mehrere Lichtquellen befestigt, kann man mehrere Kugeln exakt ineinander positionieren.

Light orbs

Natürlich kann man die Kugeln mit anderen Elementen wie Umgebungsausleuchtung oder Nebel kombinieren.

Orbs with EL nebula

Feuerringe und -kugeln

Neben elektrischen Lichtquellen kann man natürlich auch Feuer verwenden. Die wohl beliebteste Technik ist die Verwendung von Stahlwolle.

A single fire ring

Wenn Sie mit Magnesium kombiniert wird, entstehen besonders helle Lichtspuren.

Olaf war von dem Magnesium so begeistert, dass er nicht genug davon bekommen konnte. Selbstverständlich kann man das Schleudern nicht nur in eine Richtung durchführen, sondern auch komplette Kugeln damit drehen. Man sollte vorher allerdings mit ungefährlichen Lichtquellen üben.

Fire orb

Fazit

Der Kurs war hochinteressant. Ausgehend von einfachen Figuren bis zur Bildgestaltung und Einbindung der Umgebung ist alles enthalten. Zwar hält sich der praktische Teil in Grenzen, doch in nur 5 Stunden kann man kaum mehr Inhalte nachhaltig vermitteln. Es war etwas schade, dass einige der Werkzeuge ziemlich fehleranfällig sind. Das lässt sich bei der geforderten Flexibilität aber kaum vermeiden.

Jenja und Olaf sind begeistert dabei und verstehen es mitzureißen. Sie ermuntern zum Experimentieren und Kombinieren von verschiedenen Werkzeugen und Techniken. Wenn eine Bildidee mit den vorhandenen Werkzeugen nicht umsetzbar ist, so ist es immer möglich ein neues Werkzeug zu erfinden. Das wichtigste ist mit offenen Augen durch Landschaft, Städte und Baumärkte zu gehen und Freude an Experimenten zu haben. Wenn in einer gesamten Nacht ein, zwei besondere Bilder herauskommen, hat sich der Aufwand bereits gelohnt.

Ich kann jedem der an Lightpainting Interesse hat nur empfehlen an einem Workshop von ZOLAQ teilzunehmen. Auch wer bereits erste Erfahrungen gesammelt hat wird verschiedene Anregungen mit nach Hause nehmen. Für Fortgeschrittene bietet ZOLAQ auch weiterführende Workshops an. Diese beschäftigen sich mehr mit Bildgestaltung und Besonderheiten wie Feuerwerk und Partytechnik.

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