Nach langem Kampf mit den verschiedenen Programmen sind die Außenaufnahmen auch endlich fertig. Ich habe jedes Bild bestimmt 5 Mal komplett bearbeitet bis ich nun mit dem Ergebnis weitestgehend zufrieden bin.
Ursprünglich dachte ich, dass gerade die Außenaufnahmen unkritisch sein sollten. Doch weit gefehlt. Hier erst einmal die fertigen Bilder. Wer mehr über die Hintergründe wissen möchte kann weiter unten etwas über meine Schwierigkeiten lesen.
Der nächste Schritt ist das Erstellen der virtuellen Tour mit Pano2VR. Dies sollte nicht mehr ganz so lange dauern. Dann kann ich mich endlich dem nächsten Projekt zuwenden.
Stolpersteine des Projekts Eliteinternat
1. Rauschen in der 32-Bit-Datei
Durch schlechte Kameraeinstellungen und zu vielen unterbelichteten Stufen entsteht zusätzliches Farb- und Luminanzrauschen in den 32-Bit-Dateien die für jede einzelne Einstellung im HDR-Programm erstellt werden. Das einzige Programm das mir bisher überhaupt brauchbare Ergebnisse liefert ist Photomatix. Da ich für die Außenaufnahmen zu viele Belichtungsschritte verwendet habe, hat das Rauschen viel größere Auswirkungen auf das endgültige Bild. Erst durch Eliminieren von jeweils den beiden dunkelsten Bildern jeder einzelnen Belichtungsreiche habe ich das Rauschen in den Griff bekommen.
Das Bild zeigt einen Screenshot von zwei HDR-Bildern in Affinity Photo. Das linke wurde aus 7 Belichtungen zusammengesetzt, wobei die zwei dunkelsten komplett schwarz waren. Bei dem rechten habe ich nur 5 Belichtungen verwendet.
2. Stitching-Fehler
Das hatte ich in früheren Posts bereits beschrieben. Diese Fehler treten auf, da die Kamera nicht richtig auf dem Panoramakopf saß und müssen entweder im Stitcher oder durch Retusche korrigiert werden. Im Stitcher erfolgt die Korrektur durch die passende Auswahl von Bildausschnitten was in Autopano mal besser, mal schlechter korrigiert werden kann. Dies hängt maßgeblich davon ab aus wie vielen Einzelbildern gerade Kanten zusammengesetzt werden müssen. Sind es einzelne Bilder, gibt es keine Probleme. Bei zwei gibt es unter Umständen einen Versatz den man in der Retusche meist einfach korrigieren kann. Bei mehr als zwei kann die Retusche kompliziert werden.
3. Mangelhafte Retusche-Werkzeuge
Wie in einem früheren Artikel bereits ausgeführt, ist die Retusche von 32-bpc-Bildern in Photoshop eine Qual (bpc = bits per channel). Außerdem macht die Verzerrung der Projektion einer Kugeloberfläche auf ein Rechteck die Retusche nicht einfacher. Der Umstieg auf Affinity Photo für diesen Schritt hat die Arbeit deutlich vereinfacht. Hier gibt es eine tolle Methode die Projektion für die Retusche beliebig zu verändern (externe Links to Vimeo: 360 Live Editing, 360 Advanced Editing, 360 Retouching und es funktionieren alle Werkzeuge im 32-bit-Modus. Doch so einfach Photo zu erlernen ist, so war doch eine gewisse Einarbeitung notwendig.
4. Übersättigtes Tonemapping
Nach der 32-Bit-Retusche kommt das Tonemapping. Ich habe mich intensiv mit Farbkorrekturen in Photoshop beschäftigt bis ich festgestellt habe, dass meine Probleme viel früher aufgetreten sind. Erst als ich auch beim Tonemapping besser auf das Histogramm geachtet habe, konnte ich Schwierigkeiten bei den finalen Bildanpassungen eliminieren.
5. „Finishing Touch“
Ich habe meine gesamten Arbeitsschritte in Photoshop überarbeitet und neue Aktionen entwickelt um die Arbeit reproduzierbar zu gestalten. Es ist nun wesentlich einfacher für mich Farbkorrekturen, Kontrastanpassungen, Schärfe und allgemeinen Bildlook zu beeinflussen. Leider steckt der Makrorekorder von Affinity Photo noch in den Kinderschuhen und kann mit den Photoshop-Aktionen bisher nicht mithalten.
6. Ablenkungen
Ein weiterer Punkt der zu Verzögerungen geführt hat war die Ablenkung durch meinen Arbeitgeber. An Weihnachten wurden große Veränderungen angekündigt, doch außer der Verbreitung von Unsicherheiten, unklaren Zielen und der Garantie, dass Mitarbeiter entlassen werden, ist in den letzten drei Monaten nicht viel passiert. Dies hat natürlich negative Auswirkungen auf meine Kreativität.