Nach ein paar Trockenübungen im Wohnzimmer haben wir an Ostern einen Spielplatz unsicher gemacht. Herausgekommen sind zwei akzeptable Bilder, die beide unter CC BY-NC 4.0 verwendet werden können.
Insgesamt habe ich in dieser Nacht 46 Bilder aufgenommen. Auf Bildkomposition habe ich dabei weniger geachtet, was man auch am fehlenden Vordergrund bemerkt. Als Kamera kam wieder meine Canon EOS 70D mit einem 24-105-Objektiv zum Einsatz.
Details Bild 1
Auch wenn es in Lightpainting-Kreisen verpönt ist, habe ich das erste Bild aus drei verschiedenen Aufnahmen zusammengesetzt.
Bild 28 war eines von vielen Experimenten mit dem Pixelstick. Für Hintergrundobjekte wie dieses Feuer ist der Pixelstick ideal. Für Vordergrundelemente ist die mögliche Auflösung allerdings oft zu gering, da man dann die einzelnen LEDs voneinander unterscheiden kann.
Bild 31 habe ich für die allgemeine Lichtstimmung verwendet. Den Hintergrund und die fehlerhafte Taschenlampenführung habe ich dabei größtenteils entfernt.
Bild 34 enthält nur die Lichtspur eines Lightblades.
Es gibt verschiedene Ebenenmodi die man für die Kombination der Bilder verwenden kann. Ich habe mich hier für „Aufhellen“ entschieden. Die restlichen Ebenen dienen überwiegend der Farb- und Helligkeitsanpassung sowie der Retusche.
Details Bild 2
Für das zweite Bild habe ich nur zwei Aufnahmen kombiniert.
Bild 39 enthält praktisch nur die Lightdomes. Sand ist ein denkbar ungeeigneter Untergrund um saubere Domes zu produzieren. Außerdem sind die LEDs für den gewählten Abstand zu hell, dabei sind sie bereits auf minimale Helligkeit gedimmt.
Bild 43 schließlich enthält einen der Versuche Figuren zu malen, in diesem Fall freundliche Geister. Hier brauchen wir definitiv mehr Übung. Selbstverständlich haben wir mit verschiedenen Figuren experimentiert, doch alle hatten ähnliche Defekte wie das Strichmännchen auf dem Dach. Das werden wir noch einmal in Ruhe im Wohnzimmer üben.
In diesem Fall ist der Ebenenstapel etwas einfacher. Als Ebenenmodus für Bild 34 ist „Hellere Farbe“ eingestellt. Die restlichen Ebenen kümmern sich um Helligkeit, Kontrast und Schärfe.
Zusammenfassung
Ich habe an dem Abend auf dem Spielplatz einiges über Lightpainting gelernt und auch gegen Selbstverständlichkeiten verstoßen:
- Auch für Testaufnahmen ist es sinnvoll sich zumindest ein wenig über Bildkomposition Gedanken zu machen, es könnten verwertbare Ergebnisse herauskommen. Dafür lohnt es sich den Platz bei Tageslicht mit verschiedenen Brennweiten unter die Kamera zu nahmen um mögliche Standorte herauszufinden.
- Glänzende Oberflächen (Rutsche) können beim Lightpainting sehr tückisch sein.
- Bevor man anfängt, sollte man Testaufnahmen der hellsten und dunkelsten Lichtquelle machen um ein Gefühl für die benötigte Belichtungszeit bzw. die sinnvolle Geschwindigkeit der Bewegung der Lichtquelle zu bekommen.
- Wenn man Figuren oder Schrift malen möchte, sollte man dies vorher in aller Ruhe üben.
- Unebener Untergrund ist nur sehr eingeschränkt für Domes geeignet.
- Bäume sind nicht kompatibel mit rotem Licht, da das von den Blättern geschluckt wird. Gelb und Grün funktionieren gut, bei Blau benötigt man sehr lange Belichtungszeiten.
- Das Kombinieren von einzelnen Aufnahmen in Photoshop funktioniert gut und bietet zusätzliche Freiheiten um vor Ort mehr zu experimentieren.
- Man schleppt beim Lightpainting unheimlich viel Zeug mit sich herum. Eine gute Vorauswahl hilft beim Minimieren des Marschgepäcks. Dabei sollte alles gut markiert sein, sodass man z.B. die verschiedenen Farbfilter für die Taschenlampen ohne zusätzliches Licht finden und benutzen kann.
- Schlecht beleuchtete Spielplätze bieten interessante Motive um die Lichtmalerei zu üben.
Mein Schwager hat gleichzeitig mit einer Olympus OM-D fotografiert. Diese Kameraserie bietet durch die Live-Modi tolle Möglichkeiten fürs Lightpainting. Allerdings steht das etwas im Kontrast zu dem Wunsch der hartgesottenen Lightpainter alles in einer Aufnahme zu gestalten. Letztlich setzten diese Kameras das endgültige Bild auch nur aus Einzelaufnahmen zusammen. Dennoch würde ich diese Kamerareihe anderen Marken und Modellen für den Zweck des Lightpaintings definitiv vorziehen, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld für Body und Objektiv.